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Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten legt Bericht vor

Der EU-Untersuchungsausschuss zu Tiertransporten (ANIT) hat gestern seinen Bericht vorgelegt. Die Empfehlungen der Ausschussmitglieder werden Mitte Jänner 2022 im EU-Parlament zur Abstimmung stehen. Diese können ein erster Schritt sein, die systemischen Probleme von Lebendtiertransporten innerhalb und außerhalb der EU in Zukunft besser zu regeln. Laut VIER PFOTEN sprechen die Empfehlungen bereits einige wichtige Aspekte an, grundsätzliche Probleme bei Tiertransporten werden aber unzureichend adressiert.

In den letzten 18 Monaten haben sich die Mitglieder des ANIT mit verschiedenen Anliegen und Problemen befasst, die während oder im Zusammenhang mit dem Transport lebender Tiere auftreten, und Verstöße gegen die Rechtsvorschriften der Europäischen Union zum Schutz von Tieren beim Transport untersucht. In Anhörungen mit Expert:innen von NGOs, der Transportindustrie, Tierärzt:innen, sowie durch Besuche vor Ort in mehreren EU-Ländern konnten sich die Mitglieder aus erster Hand ein Bild von dem Leid und den Tierschutzproblemen machen, die aufgrund von Verstößen gegen die Transportvorschriften, aber auch aufgrund des fehlenden Rechtsrahmens in vielen Bereichen entstehen.

Unter anderem wurden in den EU-Empfehlungen Forderungen nach einem Transportverbot für nicht entwöhnte Kälber, die jünger sind als fünf Wochen, für trächtige Tiere im letzten Schwangerschaft-Drittel und eine Begrenzung der Transportdauer auf acht Stunden für Schlachttiere verabschiedet. Diese Forderungen gehen allerdings nicht weit genug.

Empfehlungen gehen nicht weit genug

Pierre Sultana, Direktor des European Policy Office (EPO) von VIER PFOTEN, sagt: „Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Empfehlungen im Bericht gehen nicht weit genug, und viele Punkte wurden überhaupt nicht angesprochen. Was wir brauchen, ist ein Verbot von Lebendtierexporten und aller Transporte auf dem Seeweg, sowie eine Begrenzung aller Tiertransporte auf acht Stunden. Die EU muss außerdem artspezifische Anforderungen an die Transportdauer und an Temperaturen, bei denen nicht mehr transportiert werden darf, einführen. Darüber hinaus fordern wir ein generelles Transport-Verbot von nicht entwöhnten Kälbern über fünf Wochen hinaus.“

Tragödien während Transport

 Während der letzten 18 Monate, in denen sich der ANIT mit den Problemen bei Tiertransporten befasste, saßen zwei Schiffe für fast drei Monate lang auf See fest; alle Tiere an Bord mussten letztlich getötet werden.

„Wir können lebende Tiere nicht länger als Ware behandeln. Dieser Bericht und die Empfehlungen sind der erste von vielen Schritten, um dem endlich ein Ende zu setzen. Es braucht aber ambitionierte Signale des Parlaments. Wir fordern deshalb das Europäische Parlament auf, im Jänner für weit strengere Empfehlungen zu stimmen, und hoffen, dass die Europäische Kommission dieser Aufforderung zum Handeln bei der Überarbeitung von 01/2005 nachkommen wird“, so Sultana.

Der ANIT-Untersuchungsausschuss

Der ANIT-Ausschuss weist nicht nur auf die Probleme bei der Durchsetzung der geltenden Vorschriften hin, sondern macht auch auf schlecht formulierte Rechtsvorschriften aufmerksam, die in Zukunft angepasst und verbessert werden müssen. In dem Bericht und den Empfehlungen wird nicht nur ein Transportverbot für nicht entwöhnte und gefährdete Tiere sowie hochträchtige Tiere gefordert, sondern auch eine Begrenzung der Transportzeit auf vier Stunden für Geflügel und Kaninchen. Eine Empfehlung für ein Exportverbot von Tieren in Drittländer wurde nicht verabschiedet.

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